Auf dem Boden der Tatsachen

Nach dem Spieltag war es still in der Kabine. Alle lauschten den Worten des Trainers Uwe Alscher, der sachlich den gerade beendeten Spieltag analysierte. Sein Fazit war ernüchternd. Fast alles was sich im Vorfeld des Spieltages vorgenommen wurde, konnte nicht umgesetzt werden. Nicht auf dem Spielfeld und auch nicht von der Bank. Aber von Anfang an.

Am Samstagmorgen, 22. Januar, brach das Zweitliga Team der MSV Faustballer wiederholt zu einem Spieltag in unsere Bundeshauptstadt Berlin auf. Die SG Stern Kaulsdorf war in Berlin-Hellersdorf Gastgeber für den MSV und die Berliner TS. Im ersten Spiel des Tages trafen die Gastgeber auf den Stadtrivalen, der als ungeschlagener Tabellenführer antrat. Relativ schnell und klar (11:2, 11:7 und 11:4) ging dieses Spiel mit 3:0 an die Berliner TS. Im darauf anschließenden Spiel trafen die Merseburger auf den Tabellenführer. Der MSV begann mit Nick und Luca im Angriff, Fabian auf dem Zuspiel sowie Max und Kevin in der Abwehr. Gleich die Eröffnungsangabe, kurz gespielt, kann Luca erlaufen und im Spiel halten. Die Merseburger können mit ihren kämpferischen Qualitäten der spielerischen Klasse der Berliner Paroli bieten und bis zum 4:4 mit sehenswerten Aktionen in der Abwehr und im Angriff dem Gegner das Leben schwer machen. Dann ziehen die Berliner, auch begünstigt durch einen vermeidbaren Eigenfehler, einen kleinen Zwischenspurt an und erzielen drei Punkte in Folge. Merseburg schließt beim Stand von 8:9 wieder auf, verliert aber nach einer ausgeglichenen Endphase den ersten Satz mit 9:11. Der zweite Satz wird mit vielen personellen Änderungen begonnen. Die Angreifer Nick und Luca tauschen ihre Positionen, Max wechselt aufs Zuspiel, seine Position übernimmt Simon und Fabian sitzt erstmal auf der Bank. Leider bringen diese Umstellungen nicht den gewünschten Effekt. Im Gegenteil, die Ordnung geht verloren und der erfahrene Gegner nutzt diese Schwächephase gnadenlos aus. Der Satzverlust fällt mit 2:11 deklassierend aus und war wahrscheinlich den Knackpunkt dieses Tages. Im dritten Satz kommt Utz für Luca als Hauptangreifer und Fabian für Max zurück auf das Zuspiel. Aber die Verunsicherung bleibt und ist auch deutlich spürbar. Es gelingt leider zu selten, mit abgewehrten Bällen unsere Angreifer in aussichtsreiche Angriffspositionen zu bringen. Die Angriffe und auch die Angaben verpuffen meist durch die sehr gut abgestimmte Abwehrarbeit in den Berliner Reihen. Deren Hauptangreifer Timon Lützow, er steht wie auch Rouven Kadgien vom Ligarivalen TSV LoLa als Zweitligaspieler im Nationalkader 2022 des Weltmeisters Deutschland, punktet mit seinen Angriffen fast nach Belieben. So geht auch dieser Satz klar mit 4:11 verloren.

Im Finalspiel des Tages wollte der MSV mit einem Sieg gegen Stern Kaulsdorf den dritten Tabellenplatz verteidigen. Utz, Nick, Fabian, Simon und Kevin sollten es richten. Aber in dieses Spiel gelang nur ein holpriger Start. Schnell lag man 0:4 zurück und konnte in keiner Phase des Satzes den Rückstand entscheidend verkürzen. Mit 5:11 verlor man deutlich den Auftaktsatz. Der zweite Satz begann bis zum 2:2 ausgeglichen und es entstand die zarte Hoffnung dieses Spiel doch noch kippen zu können. Aber dann gelangen den Berlinern sieben Punkte in Serie. Auch dieser Satz ging mit 5:11 verloren. Auch der dritte Satz ist schnell erzählt. Immer wieder gelang es, dem Kaulsdorfer Angreifer  mit Prellbällen auf unserer Hauptangreiferseite zu punkten. Die eigenen Angriffe und Angaben waren so ungefährlich, dass es größtenteils nicht gelang den Berliner Angreifer aus dem Spiel zu nehmen. So ging auch dieser Satz mit 6:11 verloren. Die SG Stern Kaulsdorf verdrängte uns mit dieser Leistung vom dritten Tabellenplatz auf Rang vier und die Berliner TS hat bereits jetzt den Zweitliga Titel sicher. Nun gilt es für die Merseburger bis zum nächsten und letzten Punktspieltag diese Erlebnisse zu verarbeiten und Schlüsse aus den Niederlagen zu ziehen. Dieser Spieltag findet am 5. Februar in Fehrbellin statt.

Für den MSV spielten: Kevin Kollewe, Utz Schönburg, Nick Richter, Fabian Donalies, Simon Turtschan, Max Zeißig und Luca Vogelpohl

Trainer: Uwe Alscher

Betreuer: Thomas Barnickel

|